Siegen 2015
Planungsbeginn: 08/13
Baubeginn: 03/14
Fertigstellung: 01/16
NGF: 8.540 m²
BGF: 7.400 m²
BRI: 32.600 m³
Baukosten: 17.500.000 €
8 – 9
Dipl.-Ing. U. Schmidt-Rustemeyer
Dipl.-Ing. M. Kahnau
Dipl.-Ing. D. Holters
Das Hochschulmodernisierungsprogramm aus dem Jahr 2009 ermöglichte den Bau des neuen Allgemeinen Verfügungszentrum – kurz AVZ – der Universität Siegen.
Als verbindendes Element lenkt das neue Verfü- gungszentrum die Besucher auf das zentrale
Nord-Süd Erschließungsband der Universität
Siegen und bildet mit seinem sechsgeschossigen Kopfbau die neue Entreesituation für den Campus.
Das prädestinierte, jedoch schwierig gelegene Grundstück vor dem bestehenden Universitäts-gebäude, auf dem sich vorher der Hauptparkplatz befunden hatte, bot sich für die Realisierung des 17 Millionen Euro Projektes geradezu an und vervollständigt baulich das zentrale Erschließungsband nach Norden.
Wie die beiden anderen Türme der Universität ragt der Kopfbau des neuen Gebäudes wie eine Landmarke in die Umgebung, doch im Gegensatz zum Bestand handelt es sich nicht um Treppenhäuser sondern um ein Büro- hochhaus, indem sich das jetzige Büro des Rektors befindet.
Genau dies war ihm bei der Umsetzung des Projektes besonders wichtig: Die Nähe zum universitären Leben. Durch die Positionierung der Universitätsverwaltung an den Puls des Geschehens, sind seine Mitarbeiter für die Dozenten und Studenten unkompliziert erreichbar. Dies stärkt die Gemeinschaft untereinander und macht die Uni als sozialen Lebensraum erlebbar.
Der niedrig gelegenere Teil des Verfügungs- zentrums formt durch seine mäandrierende Form zwei neue Freiräume mit unterschiedlichen Charakteren. Ein repräsentativer Vorplatz im Norden, der sich zum Landschaftsraum nach Osten und ein erholsamer Gartenhof im Süden, der sich zur begrünten
Umgebung nach Westen öffnet. Verbunden werden diese Räume durch einen überdachten Platz, der sich unter dem Brückenschlag des am Geländeverlauf folgenden zwei- bzw. dreigeschossigen Baukörpers und dem sechsgeschossigen Kopfbau bildet und mit großzügig nach Süden ausgerichteten Sitzstufen beginnt.
Die in einem Raster angeordneten Fenster-
bänder mit einer flächenbündig eingebauten
Elementfassade prägen das Erscheinungsbild des Gebäudes. Dies bietet eine rationelle Abwicklung in der Serienanfertigung und die kostengünstige
Produktion wird gleichzeitig einem hohen gestalterischen Anspruch gerecht. Dies überträgt sich auch an das Ausbauraster durch eine flexible Nutzungsanordnung, die ein hohes Maß an Flexibilität erlaubt.
Der zentrale Zugang befindet sich auf dem Vorplatz im Norden, über dem man auf direkten Weg das Atrium des Rektoratsturms betritt. Auf der Empfangsebene ordnet sich nach Süden der Senatssaal mit Blick in den Gartenhof. Die Fachbereichsebene wird erschlossen über eine am Fuße des Gebäudes beginnende
Treppenanlage am südlichen Zugang. Da sich das Gebäude nach Süden hin ab staffelt, kann man den Geländeverlauf im Inneren anhand der durch offene Treppen verbundenen Ebenen wahrnehmen. Der Rektoratsturm öffnet sich nach Innen durch ein über 20 Meter hohes Atrium mit großzügigen Dachfenstern.
Prägend sind die förmlich schwebenden Sprintertreppen zwischen den Geschossen, dessen grasgrüne perforierte Metallgeländer mit der Brüstung eine Einheit und ein identitätsstiftendes Gestaltungs- merkmal bilden. Die Vertikalerschließung erfolgt durch fixe Treppenhauskerne an den Ecken des Gebäudes, die aber nur im Innenraum als massive Körper in Erscheinung treten.
Über den außenliegenden Sonnenschutz hinaus, ist jedes Büro mit einem Innenliegenden Blendschutz ausgerüstet. Mit einer tageslichtgesteuerten Beleuchtung kann Strom eingespart werden und ein Maximum an Tageslicht genutzt werden. Das Gebäude ist an die zentrale Wärmeversorgung auf dem Campus angeschlossen. Durch eine Nachtauskühlung über die in den Festerbändern angeordneten Lamellenelemente wird der sommerliche Wärmeschutz gewährleistet.
Das Hochschulmodernisierungsprogramm aus dem Jahr 2009 ermöglichte den Bau des neuen Allgemeinen Verfügungszentrum – kurz AVZ – der Universität Siegen.
Das Bauvorhaben, bei dem in einem vorgeschalteten Architektenwettbewerb das Kölner Architekturbüro V-Architekten sich durchgesetzt hatte, wurde Anfang 2014 an einen Generalunternehmer vergeben, bei dem Vervoorts & Schindler Architekten die Oberbauleitung und Qualitätssicherung übernommen hat.
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