Borken (Hessen) 2006
Entwurf: 2006
NGF: 3.500 m²
BGF: 4.200 m²
BRI: 12.700 m³
Baukosten: – €
Zweckverband
Schwalm-Eder-West
Dipl.-Ing. K. Kajo
Dipl.-Ing. I. Behnen
Kontakt und Gemeinsamkeit für die Bewohner sind durch unmittelbare Nähe zum öffentlichen Raum und zu privaten Bereichen wie Garten und Hof über geschosshohe und über die gesamte Breite öffenbare Fensteranlagen, die das Wohnzimmer zur Loggia werden, gegeben.
Das städtebauliche Konzept entwickelt sich aus der Aufnahme und Fortführung der bestehenden Struktur, in dem die Splitter der mittelalterlichen Stadtstruktur in einer neuen Zusammenstellung der einzelnen Baukörper zu einem Raumkontinuum zusammengefügt werden und sich so in den bestehenden Stadtgrundriss einfügen und die Unverwechselbarkeit des Ortes unterstützen.
Die Stellung der Baukörper, Höhenentwicklung der Gebäude, die Dachneigung und Fassaden passen sich der Topographie an und vermitteln eine Durchgängigkeit der Freiräume. Diese gewonnenen Freiräume werten vorhandene Sicht- und Wegestrukturen auf und schaffen gleichzeitig neue, die, die abwechslungsreiche und vielfältige Baustruktur der Altstadt erlebbar werden lassen und die Wechselwirkung zwischen Marktplatz und Kirche stärken.
Die Erhaltung der Maßstäblichkeit und Wiederaufnahme gewachsener Strukturen in bis in die Grundrisse schaffen Vertrautheit zu einem homogenen und überschaubaren Ensembles und fördern die Identifikation und Integration der Bewohner mit ihren Haus und Wohnumfeld.
Um die Identifikation der Bewohner mit Ihrem Wohnbereich zu erhöhen ist jedes Haus für sich erschlossen. Die Erschließung erfolgt von der Straße Marktplatz, die gleichzeitig als “lange Rampe“ dient, über einen mittig angeordneten Verkehrskern erschlossen,.
Jeweils 4 Wohnungen, ½-geschossig versetzt, sind der Topographie des Geländes folgend, um das als Gelenk angelegte Treppenhaus angeordnet. Hierdurch entsteht eine Erschließung mit einem Höchstmaß an Transparenz und Orientierung.
Durch die Wiederaufnahme der gewachsenen Strukturen entwickelt sich ein Ensemble von Häusern, dass gleichzeitig eine Durchlässigkeit zwischen den Baukörpern entstehen lässt, so dass ohne starre und feste Abgrenzung ein differenzierter Übergang zwischen öffentlichen zu privaten Raum erfolgt.
Hierdurch wird eine Abfolge von Außenräumen geschaffen, die zur Begegnung, Kommunikation und als Ruhezonen genutzt werden können.
Die Wohnbedürfnisse von älteren Menschen sind so unterschiedlich wie die Lebenserfahrung jedes einzelnen. Allen gemeinsam ist der verständliche Wunsch die eigenen vier Wände solang wie möglich selbständig bewohnen zu können.
Der Entwurfsansatz ist daher nicht die an Flächen-, Kubatur-, Belichtungsorientierung optimierte austauschbare Wohnzelle, sondern unter Berücksichtigung der gewachsenen städtischen Strukturen ein lebendiges, vielfältiges Wohnangebot durch:
zu schaffen, um auf die unterschiedlichsten Wohnbedürfnissen zu reagieren.
Kontakt und Gemeinsamkeit für die Bewohner sind durch unmittelbare Nähe zum öffentlichen Raum und zu privaten Bereichen wie Garten und Hof über geschosshohe und über die gesamte Breite öffenbare Fensteranlagen, die das Wohnzimmer zur Loggia werden, gegeben.
Ein über alle Geschosse offenes Treppenhaus und die Verknüpfung der Häuser über die Erschließungskerne ermöglichen vielfältige ungezwungene Kommunikationsmöglichkeiten der Bewohner untereinander sowie den gegenseitigen Besuch auch bei schlechtem Wetter.
Lediglich im Gebäude Bahnhofstraße sind im Erdgeschoss kleinere, variabel aufteilbare Einheiten für ergänzende seniorengerechte Dienstleistungen (Pediküre etc.) ausgewiesen.
Im rückwärtigen Teil des Gebäudes zum Innenhof orientiert, ist ein zusätzlicher Gemeinschaftsraum für kleinere Veranstaltungen oder Familienfeiern angeordnet. Die Topographie des Hofes folgt der Staffelung der Gebäude, so dass sich auf unterschiedlichen Ebenen Aufenthaltsbereiche ergeben.
Die gesamte Maßnahme kann in 3 Bauabschnitten realisiert werden, da jedes der Häuser für sich eigenständig funktioniert und sich in alte Strukturen einfügt.
Die Konstruktion ist als Mischbauweise aus StB-Decken und aussteifenden StB-Wänden mit Ziegelmauerwerkausfachungen geplant.
Die Außenwand ist durchgängig als Lochfassade mit hinterlüfteter Vorhangfassade aus Kupfertafeln erstellt.
Die Material- und Farbwahl der Fassade und des Daches sind auf den Einsatz von vorpatinierten Rechteck- und Quadratschindel aus Kupfer reduziert, gleichzeitig strukturieren die Schindeln die Fassade und nehmen in ihrer Maßstäblichkeit und den unterschiedlichen Schattierungen der Oberfläche von rotbraun bis gold bezug auf die bestehende Bebauung. Der sich im Wechsel von Licht und Schatten ständig verändernde Farbton verleiht der Fassade eine vielfältige und nuancenreiche Oberfläche und geben dem Ensemble einen vertrauten aber auch unverwechselbaren Charackter.
In der Ausgestaltung der Innenbereiche reduziert sich die Auswahl der Materialien auf wenige langlebige und natürliche Baustoffe wie Naturstein, Holz, Beton und Parkett.
Die Materialien werden weitgehend in Ihrer Eigenschaft belassen um ihren Charakter unmittelbar und unverfälscht zur Gestaltung zu bringen und durch die Wechselwirkung mit Licht und Sonne für die Gemeindemitglieder von innen und außen erlebbar zu machen.
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