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Am vergangenen Freitag besuchten wir die Ruhr-Universität Bochum. Herr Quade vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Niederlassung Dortmund ermöglichte uns einen sehr interessanten und informativen Einblick in die Geschichte der RUB und in den Stand der Sanierungsarbeiten am Campus.
Die Campus-Sanierung der Ruhr-Universität Bochum
Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist seit ihrer Gründung im Jahr 1965 (Baubeginn 1962) zu einer der führenden Universitäten Deutschlands herangewachsen. Mit ca. 42.000 Studierenden und ca. 6.500 Beschäftigten hat sich die RUB als wichtiger Bildungs- und Forschungsinstitution etabliert. Um den steigenden Anforderungen an Lehre und Forschung
gerecht zu werden und modernste Lehr- und Forschungsbedingungen zu schaffen, wurde bereits -seit 2003- eine umfassende Sanierung des Campus angestoßen. Des Weiteren ist die RUB 2015 unter Denkmalschutz gestellt worden, hinsichtlich ihrer Silhouette und einiger explizit unter Schutz gestellter Gebäude (AM, UB, MZ, HZO, u.a.).
Die Notwendigkeit der Sanierung
Nach fast 60 Jahren Betrieb sind die Gebäude auf dem Campus der RUB in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Sie sind tlw. mit Schadstoffen (PCB, Asbest, u.a.) belastet, weisen strukturelle Mängel auf und erfüllen nicht mehr die
heutigen Standards der Gebäudetechnik, um den notwendigen Herausforderungen gerecht zu werden. Daher wurden und werden die Gebäude nach und nach entweder kernsaniert oder abgerissen und neu errichtet.
Der Sanierungsprozess
Die Sanierung des Campus der RUB erfolgt(e) in mehreren Phasen. Als erstes wurde in 2003 die Mesa saniert, das Parkhaus Ost (2.000 Stellplätze) ersatzneugebaut, anschließend 2009 die I-Reihe, welche die ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten beherbergt, um das (Ausweich-) Gebäude ID erweitert. Die zuvor im Gebäude IC untergebrachte Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik zog in das neue Gebäude ID um. Das dann leerstehende Gebäude IC wurde kernsaniert und von den zuvor in den Gebäuden IA und IB angesiedelten Fakultäten in 2013 bezogen. Anschließend wurden IA/ IB ersatzgebaut und mit den Fakultäten aus Gebäude NA und GAFO besetzt. Aktuell ist das Geb. NA ist abgebrochen und wird ab 2024 neu errichtet.
In der G – Reihe der RUB wird derzeit das Geb. GC abgebrochen, um ebenfalls neu errichtet zu werden (2026). Dieses gebäudeweise Prinzip soll auch weiterhin auf dem Campus angewendet werden, sodass nach Abschluss der Sanierung jede Fakultät in einem neuen Gebäude (anderenortes) untergebracht sein wird. Dadurch wird die ehemals sehr klare Aufteilung des Campus in vier große Wissenschaftsbereiche (Ingenieur, Naturwissenschaft, Geisteswissenschaft, Medizin) verwässert.
Parallel dazu wird auch die „Infrastruktur“ (Verkehrsbauwerk und der 8 km lange Versorgungskanal) saniert und ertüchtigt. Des Weiteren sind auch die Gebäude der Zentralachse (AM, UB, UV, HZO u.a.) im Fokus.
Die zukünftigen Pläne
Neben der Sanierung der Institutsgebäude wurden und werden auch verschiedene Neubauten errichtet; zumeist Forschungsbauten gem. GG §91 (ZEMOS, ZESS, ZGH, Think, ProDi, u.a.). Darüber hinaus ist geplant, die zentrale Achse
des Campus mittelfristig zu sanieren. Umgestaltungen der zentralen Achse werden eine bessere Verbindung zwischen den verschiedenen Gebäuden (Ost und West) ermöglichen und den Campus insgesamt attraktiver gestalten.
Die Herausforderungen der Sanierung und der Zeit BIS zur Sanierung
Die Sanierung des Campus der RUB stellt eine sehr große Herausforderung dar, da die Bauarbeiten parallel zum laufenden Universitätsbetrieb durchgeführt werden müssen. Um den Forschungs- und Lehrbetrieb nicht zu beeinträchtigen, wurden umfangreiche Planungen erstellt und Maßnahmen ergriffen, um den Verkehr, den Lärm- und Staubpegel während der Bauarbeiten so gering wie möglich zu halten. Regelmäßige Messungen werden durchgeführt, um sicherzustellen, dass die benachbarten Gebäude weiterhin genutzt werden können.
Des Weiteren muss der BLB NRW als Vermieter sicherstellen, dass die komplexen, teils hochtechnisierten Gebäude mit teils 58 Jahre alter Technik , die erst in 3-15 Jahren saniert werden können, bis dahin auch „durchhalten“; denn es können nicht alle auf einmal saniert oder ersatzgebaut werden.
Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass die Gebäude der Gründungszeit (1962 – 1984) mit Schadstoffen belastet sind. Bei Umbauten (z.B. wegen Berufungsmaßnahmen) oder bei Sanierung/ Abbruch werden diese fachgerecht entfernt und ordnungsgemäß entsorgt. Gleichzeitig wird darauf geachtet, dass die neuen Gebäude den modernen Anforderungen an Studium, Lehre und Forschung und ein zeitgemäßes Studien- und Forschungsumfeld bieten. Die Ruhr – Universität steht in Konkurrenz zu anderen Hochschulen.
Abschließend möchten wir uns noch einmal ausdrücklich bei Herrn Quade vom BLB NRW für die sehr interessante Führung bedanken. Wir kommen gerne nochmal wieder…
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