Mülheim a. d. Ruhr 2010
Umbau zu einem energieeffiezienten und CO² emmissionsarmen Lebensmittelmarkt
E. u. E. Karl Haub Fam. Besitz u. Verwaltungsgesellschaft mbH
Planungsbeginn: 07/08
Baubeginn: 10/08
Fertigstellung: 11/08
NGF: 1.600 m²
BGF: 1.870 m²
BRI: 9.830 m³
Baukosten: 3.950.000 €
1 – 9
Dipl.-Ing. U. Schmidt-Rustemeyer
Dipl.-Ing. Karsten Kajo
Techniker F. Schuster
Eine 100 000 Liter fassende, im Erdreich versenkte Regenwasserzisterne gewährleistet die Nutzung der CO2-Kühlung auch im Sommer. 1140 m² der Außenflächen des Gebäudes sind mit Photovoltaikmodulen unterschiedlichster Bauweise belegt und erzeugen jährlich eine Menge von etwa 45.000 kWh Strom
Supermärkte benötigen sehr viel Energie. Sie verfügen über aufwändige Beleuchtungssysteme und umfangreiche Kühlanlagen für ihre Frische- und Tiefkühlsortimente. Doch in Zeiten steigender Energiepreise und zur Neige gehender fossiler Energieträger kommt es mehr denn je auf energieeffizientes Handeln an.
Unter dieser Prämisse realisierten wir gemeinsam mit unserem Bauherren, der Unternehmensgruppe Tengelmann, 2008 in einer Bauzeit von nur 8 Wochen ein Pilotprojekt. Ein modernes Supermarktkonzept mit 50 % weniger Energie und nahezu ohne CO2-Emissionen.
Gegenstand für die Realisierung dieses Pilotprojektes war kein Neubau, sondern ein bestehender freistehender eingeschossiger Supermarkt aus den Achtzigerjahren unweit der Tengelmann Hauptniederlassung in Mülheim a. d. Ruhr. Alle zu der Zeit bekannten Möglichkeiten des energetischen Ausbaus wurden eingeplant, um die angestrebten Ziele zu erreichen. Der Heizwärmebedarf des Marktes wird zu 25 Prozent durch Geothermie und zu 75 Prozent über die Rückgewinnung der Kühlanlagenabwärme gewonnen. Alle Kühl- und Gefriertheken des Tengelmannmarktes sind mit Glastüren versehen und sparen so bis zu 50 Prozent der üblicherweise anfallenden Energie. Ihre innovative
CO2-Kühlung ist um ein vielfaches umweltverträglicher als herkömmliche Kältemittel. Eine 100 000 Liter fassende, im Erdreich versenkte Regenwasserzisterne gewährleistet die Nutzung der CO2-Kühlung auch im Sommer. 1140 m² der Außenflächen des Gebäudes sind mit Photovoltaikmodulen unterschiedlichster Bauweise belegt und erzeugen jährlich eine Menge von etwa 45.000 kWh Strom.
Ein neuer Windfang am Eingang und ein bandartig gefaltetes rotes Vordach geben dem Markt eine zeitgemäße Optik. Die in den Glasflächen des Windfangs integrierten Photovoltaik-Elemente machen den energetischen Relaunch nach außen sichtbar.
Das Beleuchtungskonzept funktioniert auf einer anderen Basis, als bei konventionellen Supermärkten, wo die Beleuchtung heute meist statisch, das heißt, auf einem gleich bleibenden Niveau ist. Die klassische Kombination besteht aus Strahlern und Lichtbändern mit Leuchtstofflampen. Im Klimamarkt kommt erstmals eine neue Art der Marktbeleuchtung zum Einsatz, die dem Einkaufen in dunklen, künstlich belichteten Räumen ein Ende macht. In das Dach des Klimamarktes sind großzügige Glasflächen eingelassen, die das Tageslicht in den Markt leiten.
Reicht das Tageslicht alleine nicht mehr aus, schaltet sich die extra für diesen Markt konzipierte Lichtsteuerung ein und reguliert die künstliche Beleuchtung, die gewünschte Helligkeit erreicht wird. Gemeinsam mit der LED-Beleuchtung in den Kühlmöbeln und speziellen Aktionsregalen spart das Beleuchtungskonzept etwa 40 Prozent der Beleuchtungsenergie gegenüber herkömmlichen Systemen ein.
Aus heutiger Sicht ist dieses Konzept des Klimamarktes ein voller Erfolg. Nicht nur aus energetischer Sicht, weil die gesetzten Ziele erreicht wurden, sondern auch aus den Augen der Konsumenten.
Die Kunden empfinden den neuen Verkaufsraum nicht nur als offener und größer, er hat für sie auch ein helleres und freundlicheres Ambiente. Das liegt an der ausgewogenen Nutzung von Tageslicht und Kunstlicht. Tageslicht wird von Natur aus als angenehm empfunden. Die Besucher nehmen den Markt nicht mehr als Tunnel wahr, den sie so schnell wie möglich wieder verlassen wollen. Im Gegenteil: Shopping in diesem Markt wird zum Vergnügen, zu einem Erlebnis.
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