Mülheim a.d. Ruhr 2010
Entwurf: 2010
NGF: 4.400 m²
BGF: 4.900 m²
BRI: 45.750 m³
Baukosten: 5.660.000 €
(KG 300+400)
Unternehmensgruppe Tengelmann
Dipl.-Ing. Karsten Kajo
Dipl.-Ing. M.A. Eric Polenz
M.A. Melanie Schulz-Beiss
Zwei Hallen unterschiedlicher Höhe bilden das neue Technikum. Ein Gebäudeeinschnitt, der das Gebäude in zwei Baukörper gliedert, ermöglicht nicht nur die Erschließung der Hallen von zwei Seiten, sondern fügt sich auch fließend in die vorhandene Ost-West-Magistrale des Grundstücks ein.
Eine bestehende Industriehalle neben der Hauptverwaltung eines großen Konzerns soll zu einem Oldtimermuseum mit Veranstaltungsraum umgebaut werden. Unser Entwurf für diese Umgestaltung baut einen Dialog mit der bestehenden Hauptverwaltung auf. Ein spannungsreiches Zusammentreffen dieser beiden Baukörper stärkt beide Architekturen in ihrem individuellen Ausdruck. Solide Substanz trifft auf expressive Dynamik und lässt ein harmonisches Bild entstehen. Durch die bestehende Fassadengestaltung geführt, legt sich die neue Hülle über die gegebene Form. Eine Hülle, die aus einer Kombination aus massiven, mit Klinker verkleideten Wänden, und großzügigen Glasflächen besteht.
Zwei Hallen unterschiedlicher Höhe bilden das neue Technikum. Ein Gebäudeeinschnitt, der das Gebäude in zwei Baukörper gliedert, ermöglicht nicht nur die Erschließung der Hallen von zwei Seiten, sondern fügt sich auch fließend in die vorhandene Ost-West-Magistrale des Grundstücks ein. Ganz selbstverständlich ergänzt das Museum das städtebauliche Konzept der Freiraumachse aus Torhaus, Springbrunnen und Kesselhaus und schafft so die Verbindung zwischen innen und außen. Gleichzeitig ist diese Achse zentraler Boulevard des Technikums und lädt zum flanieren zwischen Automobilausstellung und Veranstaltungsbereich ein. Zwei Eingänge gewährleisten eine bedingungslose Nutzung der beiden Bereiche. Während sich der niedrigere Baukörper an der bestehenden Firsthöhe orientiert, gewinnt die zweite Halle an Höhe.
Gleichzeitig wird sie zu dem darunter liegenden Souterrain geöffnet. Hierdurch wird eine Hallenhöhe von annähernd zehn Meter erreicht, die viel Raum für eine weiträumige Automobilausstellung bietet. Es entsteht ein Rundgang um das Technikum begleitet von einer Glasfassade, die den Blick nach innen ermöglicht.
Der Innenraum ist trotz unterschiedlicher Nutzungen offen gestaltet. Der Veranstaltungssaal befindet sich in der niedrigeren Halle und lässt sich als abgetrennter Bereich bedarfsgerecht temperieren. Eine Empore ergänzt das Auditorium um weitere Sitzplätze und knüpft an die vorhandene Empore an. Die entsprechenden Sanitär- und Technikräume werden an zentraler Stelle neu geplant.
Am nördlichen Ende der Halle, hinter dem Festsaal, ist sowohl die Anlieferung für Veranstaltungen als auch eine Rampe für die Oldtimer geplant. So gelangen die Exponate reibungslos in das Gebäude hinein. Daran angegliedert befinden sich ein Stuhllager und eine Werkstatt, die von der Ausstellungsfläche neben dem Veranstaltungssaal zugänglich sind.
Der Bereich zwischen dem Saal und dem Automobilmuseum ist von der Museumshalle durch öffenbare Glaswände getrennt, um einen freien Blick auf die Exponate in der unteren Ebene zu erzielen. Die Besucher können die untere Ausstellungsebene über eine Treppe oder wie die Fahrzeuge über einen Fahrstuhl im Bereich des Osteingangs erschließen. Großzügige Glasöffnungen im Dach leiten viel Tageslicht in das Gebäude.
Das Ausstellungskonzept der Oldtimer verfolgt den Ansatz, die Exponate mit dem entsprechenden Hintergrund zu inszenieren. So kann je nach Fahrzeugepoche der Ausstellungsboden in Schotter, Kopfsteinpflaster oder Asphalt gestaltet sein. Um das Thema der Ausstellung auch nach außen zu transportieren, wird die Fassade des Technikums mit linearen Natursteinelementen im Stil der zwanziger Jahre verziert, die an die Chromleisten der Oldtimer erinnern.
Das energetische Konzept für das Technikum schöpft aus den Erfahrungen des Klimamarktes. Wie bei diesem Vorreiterprojekt sind auch bei dem Technikum energieeinsparende Maßnahmen umsetzbar. Den aktuellen Entwicklungen zufolge ist energieeffiziente Gebäudetechnik nicht unbedingt mit dem Einbau von teuren aufwendigen Geräten gleichzusetzen. Heizung, Lüftung, Kühlung und Belichtung erfolgen unter größtmöglicher Ausnutzung natürlicher Ressourcen, jedoch mit geringem technischem Aufwand. Um dieses Konzept einer „schlanken Gebäudetechnik“ zu verfolgen, versucht man die in der Architektur vorhandenen Gegebenheiten energetisch zu nutzen. Dazu zählen natürlich die Integration von tageslichtgesteuerter Beleuchtung, die Installation von Photovoltaikelementen auf dem Dach und ein Dachüberstand, der dem Überhitzungsgrad von großflächiger Verglasung entgegenwirkt.
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