Velbert 2009
Entwurf: 2009
NGF: 5.345 m²
BGF: 6.900 m²
BRI: 24.700 m³
Baukosten: – €
Technische Betriebe
Velbert AöR
Am Lindenkamp 31
42549 Velbert
Dipl.-Ing. K. Kajo
Dipl.-Ing. I. Behnen
Für Mitarbeiter und Besucher erfolgt die Erschließung des Gebäudes von der dem Gebäude vorgelagerten Platz in die offene Foyerzone, an die sich im Erdgeschoss die Bereiche Kundenservice, Kantine und Besprechung fließend angliedern.
Das städtebauliche Konzept entwickelt sich aus der Aufnahme und Fortführung der bestehenden Raumabfolge, in dem die einzelnen isolierten Abschnitte der heterogenen Gewerbestruktur entlang der Straße Am Lindenkamp durch den Neubau der Verwaltung zu einem Raumkontinuum zusammengefügt werden.
Dabei ist das 4-geschoßige Verwaltungsgebäude so angeordnet, dass es die bestehende Bebauung an den jeweiligen Grundstücksgrenzen in den Raumkanten aufnimmt, durch sein Zurückweichen von der Straßenfront einen neuen Platz formt, der den angemessenen Raum schafft um dem Gebäude einen selbstbewussten aber auch gleichzeitig zurückhaltenden Auftritt zu geben.
Der Platz schafft den Raum, das Gebäude für den Betrachter in seiner Form aus den unterschiedlichen Perspektiven erlebbar zu machen. Unterstützt wird dies durch wenige zurückhaltende und einfache Gestaltungselemente, wie die, sich mit Putzflächen abwechselnden, Fensterbänder.
Von dem Platz aus betritt man das Gebäude über ein als Atrium über alle Geschosse ausgebildetes Foyer, das es durch seine Tageslichtqualität und Offenheit dem Betrachter ermöglicht das Gebäude in seiner Struktur und Dimension augenblicklich zu erschließen, und dennoch je nach Standort neue und unterschiedliche Raumerlebnisse und Blickbeziehungen erlebbar macht.
In den oberen 3 Geschossen bleibt dieser Eindruck aufgrund der Durchgängigkeit der Atrien erhalten und bietet immer wieder neue Raumeindrücke und Ausblicke. Im Gegensatz zur einladenden Form des Verwaltungsgebäudes sind die dahinterliegenden Hallen aus ihrer Nutzung und ihren Beziehungen untereinander heraus, um einen gemeinsamen Betriebshof konzentriert. Die Wegebeziehungen im Betriebshof sind kurz und übersichtlich. Das gleiche wird auch für die weiteren Betriebsgebäude, Tonnenlager, Salzlager und Remise durch eine, gegenüber dem Bestand vereinfachte, orthogonale Erschließungsstruktur angestrebt.
Äußere Erschließung – Gesamtgelände
Die Hauptzufahrt zum Betriebsgelände erfolgt von der Straße Am Lindenkamp zwischen dem bestehenden Verwaltungsgebäude und dem Neubau der Verwaltung, wobei eine strikte Trennung zwischen Betriebs- und Besucherverkehr durch eine zusätzliche separate Zufahrt zum Verwaltungsgebäude gegeben ist.
Über die Hauptzufahrt wird der zentral ausgebildete Betriebshof erschlossen, an dem die beiden Fahrzeughallen und die Lager- und Wartungshalle liegen. Die Zuwegung zu den Betriebsteilen Tonnenlager, Salzlager und Remise bleibt in ihrer Struktur bestehen und wird lediglich neu gegliedert, wobei im Bereich Tonnenlager und Salzlager ein entsprechend großer Rangierraum als Verkehrsfläche ausgebildet wird.
Die betriebsinternen Stellplätze werden an 2 Stellen, zum einen direkt im Anschluss an die Hauptzufahrt und zum anderen an der südöstlichen Grundstücksgrenze angeboten. Die Ausfahrt zum Wendehammer fungiert aufgrund der vorhandenen Topographie nur als Notausfahrt.
Zufahrt Feuerwehr
Die Feuerwehrzufahrt erfolgt über die Hauptzufahrt von der aus alle Gebäude zu erreichen und 3-seitig anfahrbar sind. Das Verwaltungsgebäude ist durch die separate Zufahrt und Anbindung an die auf der südöstlichen Grundstücksgrenze liegenden Behelfsausfahrt allseitig erreichbar mit den erforderlichen Feuerwehraufstellflächen.
Innere Erschließung (Verwaltungsgebäude)
Für Mitarbeiter und Besucher erfolgt die Erschließung des Gebäudes von der dem Gebäude vorgelagerten Platz in die offene Foyerzone, an die sich im Erdgeschoss die Bereiche Kundenservice, Kantine und Besprechung fließend angliedern. Die vertikale Erschließung erfolgt über 3 Treppenhäuser und 2 Aufzüge sowie über eine Freitreppe vom Foyer EG ins 1. OG. Für die gewerblichen Mitarbeiter ist der Zugang zu den Umkleiden vom Betriebsparkplatz kommend im vorderen Bereich der Nordseite des Verwaltungsgebäudes an der Hauptzufahrt angeordnet.
Die Schwarz- / Weiß-Umkleide ist so organisiert, dass die Mitarbeiter das Gebäude vom Treppenhaus an der Ostseite in Richtung der Fahrzeughallen verlassen bzw. nach Arbeitsende von dort betreten.
Die Vermessungsabteilung liegt ebenfalls in der Nordostecke des Gebäudes im Erdgeschoss angeordnet mit einem direkten Außenzugang und einer Be- und Entladebucht, die auch gleichzeitig für die Ver- und Entsorgung des Gebäudes (Büromaterialien) und für die Anlieferung Kantine genutzt werden können.
Innere Erschließung (Hallen)
Da alle Hallenbereiche ebenerdig und jeweils großräumig ausgebildet sind, erfolgt deren Erschließung im wesentlichen über die erforderlichen Hallentore mit Schlupftüren, die gleichzeitig als Fluchttüren ausgebildet sind. Notwendige Fluchttüren sind, da wo erforderlich (z. B. unbeheizte Halle) zusätzlich angeordnet.
Funktionalität (Organisation von Einheiten etc.)
Im Verwaltungsgebäude sind die publikumsintensiven Bereiche, sowie die Allgemeinbereiche mit dem höchsten Personenverkehr wie Kantine und Besprechung im Erdgeschoss direkt dem Eingangsbereich zugeordnet.
In den oberen Geschossen sind die jeweiligen Abteilungen zusammenliegend organisiert und mit Abteilungen aus angrenzenden Arbeitsgebieten (z. B. Planung / Neubau / Betrieb Straße und Kanal) je Geschoss gruppiert.
Die beiden Fahrzeughallen und Werkstatt- und Lagergebäude bilden einen zentralen Betriebshof um kurze Wege und optimale Arbeitsabläufe zu gewährleisten
Allgemein
Der robuste Umgang mit den Gebäuden, durch die intensive und vielfache Nutzung, insbesondere bei den Fahrzeughallen und Werkstätten erfordert die Verwendung möglichst natürlicher, langlebiger und haptischer Baustoffe innen wie außen bei gleichzeitiger Reduzierung auf wenige Produkte.
Diesem Ziel wird den Anforderungen der beiden Nutzungsbereiche, Verwaltung und Hallen / Wekstätten durch differenzierten Einsatz von Stahl, Beton, Holz und Putz Rechnung getragen.
Die Materialien werden in ihrer Eigenschaft belassen um ihren Charakter unmittelbar und unverfälscht zur Gestaltung zu bringen und durch die Wechselwirkung mit Licht und Sonne von innen und außen erlebbar zu machen.
Hallen + Werkstattbereiche
Als gestaltgebend und alle Halle verbindende Materialien werden vorrangig Holz und Stahlbeton eingesetzt. Über einem umlaufenden robusten Sockel aus Stahlbetonfertigteilen werden unregelmäßig breite Holzlamellen horizontal auf Abstand angeordnet, die den Einsatz den Funktionen entsprechend sowohl als geschlossene Vorhangfassade wie z. B. bei der Halle III oder der beheizten Fahrzeughalle, als auch offene, durchlüftete Konstruktion wie bei der unbeheizten Fahrzeughalle.
Unbeheizte Fahrzeughalle (B)
Die Fassade der unbeheizten Fahrzeughalle ist als offene durchlüftete Holzkonstruktion oberhalb des Stahlbetonsockels ausgeführt, so dass diese nach der Garagenverordnung als offene Garage gilt und somit auf eine mechanische Be- und Entlüftung verzichtet werden kann. Die regelmäßig auf der Dachfläche angeordneten Lichtbänder sind mit lichtstreuenden Füllmenge bestückt um in Verbindung mit der offenen Holzkonstruktion einen Tageslichtanteil zu erreichen.
Halle III
Die Halle III wird in den gestalterischen Duktus der neuen Betriebsgebäude eingebunden.
Fenster, Dacheindichtung und Wärmedämmung sowie Lichtbänder werden erneuert, gemäß den Anforderungen an die ENEV. Die Außenwandflächen erhalten außenseitig eine zusätzliche Wärmedämmung sowie die für die Hallen beschriebene vorgehängte Konstruktion aus Holzlamellen und dem vorgestellten Betonfertigteil als Sockelelement. Die Dacheindichtung wird ebenfalls aus Gewichtsgründen als Folieneindeckung mit aufkaschierter Photovoltaik ausgeführt.
Kohlenstraße 70
44795 Bochum
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(0234) 330 800
Haferlandweg 12
48155 Münster
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